Bissiger Schweinehund und gefährliches Ideen-Fallobst

Zwei Feinde habe ich als Autor, wenn es ums Schreiben und insbesondere ums Vorankommen geht. Den inneren Schweinehund, der mich vom Schreiben „abhält“ auf der einen Seite, und das Ideen-Fallobst, das mir dauernd vor die Füße fällt und schreit „Schreib mich, schreib mich!“ auf der anderen.

Momentan sind beide besonders problematisch. Der Schweinehund hat leichtes Spiel, weil ich bei den Nuareth-Drachen gerade an einer eher langweilig zu schreibenden, ruhigen Stelle bin. Ausnahmsweise ist mal nicht der Plot mein Problem, es ist nur die Art und Weise, wie ich die Informationen in Dialogen verpacken muss, die ich irgendwie anstrengend finde. Und dann sind da plötzlich so viele andere interessante Dinge, die man tun kann. Dienstag hab ich mich sogar dabei ertappt, wie ich lieber Hausarbeit erledigte, als an einer Stelle weiterzuschreiben – nicht zu fassen.
Die Stelle zu überspringen ist aber auch keine Lösung, denn wenn ich das immer mache, habe ich am Ende diese ganzen Ätz-Szenen übrig und komme überhaupt nicht mehr voran.

Das Ideen-Fallobst ist bei mir immer ein Problem. Noch nicht wirklich reif, aber verlockend, fallen mir die Ideen vor die Füße. Meist kleine Szenen, um die herum ich was bauen könnte. Wenn so eine Szene sich vor meinem geistigen Auge entwickelt, möchte ich sie am liebsten immer direkt aufschreiben und dann weiter und weiter … Aber von der Phase, in der ich das Ideen-Fallobst zuletzt verschlang, habe ich noch drei halbgare Romananfänge rumliegen, noch mehr braucht es eigentlich nicht. Daher mache ich mir meist nur Notizen in mein Ideenheft und versuche mich dann wieder meinem aktuellen Projekt zu widmen.

Aber heute hat mich dann doch so eine Idee gepackt und ich gab nach. Zum Glück war es nur eine Episode. Und dann ist plötzlich auch der Schweinehund handzahm und die Wörter fließen nur so dahin, 1500 in 45 Minuten – seuftz – wenn ich in dem Tempo nur die Nurareth-Drachen vorantreiben würde. Aber gut, da kommen auch wieder spannendere Szenen.

Noch ein kurzes Projektupdate: Die Krieger-Kurzgeschichte rund um Tulmir hat es leider nicht in die Anthologie geschafft, schade drum. Nun liegt sie erstmal auf Halde. Vielleicht veröffentliche ich sie ja mal hier für jedermann.